Sprengel Readymades /w Junges Temporär - Michael Nitsche, Polina Gazeeva und Jesús Gómez
Mittwoch, 28. Apr. ’21, 19.00 - 21.00 Uhr
Live Zoom
Beschreibung
Am 28. April durften wir die Initiatoren des Jungen Temporär zu einem digitalen Live-Talk und drei der dort repräsentierten Künstler:innen zu einem gemeinsamen Diskurs begrüßen.
Nach Einblicken zur Entstehungsgeschichte der Online-Galerie haben wir die Kreativschaffenden hinter den ausgestellten Arbeiten kennengelernt und sind in deren gedankliche Schaffenswelt eingetaucht. Im Fokus des Abends standen die organischen Prozesse des Künstler:innen-Daseins, die Macht der Authentizität und die Teilhabe am eigenen Werk.
Es ist eine Momentaufnahme entstanden, die durch verschiedene Stadien des Künstler:innen- Daseins führt.
Vortragende
Michael Nitsche, Künstler
Michael Nitsche (*1961 in Lüneburg) findet Gewissheit im Animismus der indigenen Völker, ihren Sagen und Schöpfungsmythen und natürlich in ihrer nachhaltig gelebten Praxis des respektvollen Umgangs mit dem Lebendigen. Seine Skulpturen zeigen den lebensbestimmenden Kreislauf vom Werden und Vergehen und das Eingebundensein des Menschen darin mit animalischer Wucht. Nitsches Wesen demonstrieren das Wiederentdecken archaischer Bilder und Vorstellungen, die ihre Gültigkeit und Magie bis heute nicht verloren haben, doch durch unsere vermeintliche Zivilisiertheit verschüttet wurden.
Polina Gazeeva, Künstlerin
Polina Gazeeva (*1998 in Sankt-Petersburg) zog vor neun Jahren nach Deutschland. Sie kreiert expressive, figurative Gemälde und Zeichnungen. Ihr Hauptmedium ist Acrylfarbe und Tusche auf Leinwand. Die Arbeiten stellen meist verzerrte weibliche Körper mit verstümmelten oder übertriebenen Körperteilen dar. Durch ihre Kunst versucht Polina den inneren, unterbewussten und spirituellen Teil ihres Wesens darzustellen, der nur schwer durch Wörter oder sogar bewusstes Denken zu greifen ist.
Jesús Gómez, Fotograf
Der Kern der künstlerischen Arbeit von Jesús Gómez (*1987 in Madrid) ist die klassische und experimentelle Analogfotografie: „Ich erziele durch Fotografien und Installationen eine entschleunigte, gepflegte und ästhetische Form der Reflexion sowie der Auseinandersetzung mit sich selbst und mit der Gesellschaft. Meine Arbeiten spiegeln meine Werte und Überzeugungen wider. Dazu gehören nicht nur soziopolitische Ansichten, sondern auch Ideale von Schönheit und Freiheit. Für manche ist die Welt entweder weiß oder schwarz. Man ist Freund oder Feind. Ich möchte mit meinen Werken die Mehrdeutigkeit und die Vielfalt zurück in meine Welt holen. Sie sollen eine Brücke zwischen einem Gedanken und tausend unterschiedlichen Interpretationen bilden.“