„Meine Überlebensstrategie im Alltag: kein Alltag.“

Portrait A v Taube Christian Werner2

Annika von Taube

Vortragende

Statement

Meine Überlebensstrategie im Alltag: kein Alltag. Der Schlüssel für ein langes Leben liegt zwar erwiesenermaßen darin, sich möglichst wenig aufzuregen und möglichst viele Routinen wie zum Beispiel geregelte Schlafenszeiten zu befolgen, aber wer nach dem Prinzip vorhersehbarer Wiederholungen lebt, braucht keine Überlebensstrategie. Meine besteht darin, immer von etwas zu viel (Feiern, Stress, Prokrastinieren) oder zu wenig (Sport, Putzen, Geld verdienen) zu machen und die wenigen Momente der idealen Dosierung, des Gleichgewichts, der Punktlandung als absolute Ausnahmezustände zu zelebrieren. Bei Kunst geht mir das auch so. Die meiste will zu viel und macht zu wenig, aber manchmal sehe ich sie doch, die anbetungswürdig perfekte Kunst – Gott sei Dank zu selten, um den idealen Kunstgenuss zum Alltag werden zu lassen, denn den gibt es bei mir ja nicht.

Zur Person

Annika von Taube ist Publizistin und Markenstrategin. Sie hat Kunstgeschichte studiert, war journalistisch tätig (u.a. als Chefredakteurin des unabhängigen Kunst- und Modemagazins sleek), entwickelt heute Marken- und Kommunikationsstrategien, kuratiert und produziert Formate zur Kunstvermittlung in Berlin (u.a. das Talkformat „NUN – Die Kunst der Stunde“) und schreibt über Kunst (u.a. Kolumne „Strong Buy“, Monopol Magazin).

Foto: Christian Werner/NUN Die Kunst der Stunde.